Science Slam

Science Slam

GFFA 2023 Science Slam

Die Science Slam Gewinnerin 2023 ist

Lia Orr

Herzlichen Glückwunsch!

Unter dem Leitthema „Transformation der globalen Ernährungssysteme“ wurden fünf zehnminütige, unterhaltsame Slam-Vorträge in englischer Sprache gehalten – dieses Jahr wieder LIVE in Berlin.

Im Anschluss an die Slam-Vorträge entschied das internationale Publikum, an wen die GFFA Science Slam – Trophäe 2023 vergeben wurde. Die Siegerehrung übernahm unser Bundesminister Cem Özdemir.

Aufzeichnung

Aktivierung erforderlich

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Ihre Daten an Youtube übermittelt werden.

Science Slam Kandidatinnen und Kandidaten

Über das große Interesse am GFFA 2023 Science Slam haben wir uns sehr gefreut und bedanken uns für die Bewerbungen aus aller Welt. Aus der großen Anzahl an Interessierten wurden diese fünf Kandidatinnen und Kandidaten ausgewählt:

Lorenzo Fruscella

Aquaponik ist ein innovatives Lebensmittelgewinnungsverfahren, bei dem Fisch- und Pflanzenzucht kombiniert werden: die Fischexkremente werden durch Bakterien im Wasser in Nährstoffe für die Pflanzen umgewandelt, die sie aufnehmen und wachsen. Obgleich die Aquaponik als nachhaltiges Lebensmittelgewinnungsverfahren betrachtet wird, kann das Erzeugnis in der EU nicht als Öko-Produkt zertifiziert werden, weil das System ohne Erde funktioniert und weil die Verwendung von Fischkot als Dünger untersagt ist. Es wurden neun Versuche mit dem Ziel durchgeführt, dass die Aquaponik den Status „ökologisch“ erhält. Dabei wurde die Einbeziehung von Erde in die Aquaponik und die Verwendung von Fischkot als Dünger für das Pflanzenwachstum untersucht. Ebenso wurde der Einsatz von Fischkot auf inerten Substraten zur Simulation der Anbaubedingungen auf dem Mars untersucht, da eine dauerhafte Ansiedlung von Menschen auf dem Mars nur möglich sein wird, wenn frische Nahrungsmittel vor Ort erzeugt werden können.
  • 2019-2023
    Promotion in Aquaponik – University of Greenwich (London, VK)
  • 2018-2019
    Berufserfahrung in Aquakulturbetrieben in Neuseeland, den Niederlanden und Irland
  • 2017-2018
    Master-Abschluss in Nachhaltiger Aquakultur – University of Stirling (Schottland, UK)
  • 2015-2017
    Berufliche Tätigkeit in einer Aquakultur-Forschungseinrichtung in Charleston (South Carolina, USA)
  • 2011-2015
    Bachelor-Abschluss in Gewässerbiologie – University of California Santa Barbara (Kalifornien, USA)

Lia Orr

In Zeiten großer Krisen, die unsere Lieferketten beeinträchtigen und das Leben tausender Menschen bedrohen, müssen wir die verfügbaren Ressourcen so effizient wie möglich nutzen und gleichzeitig die Umwelt so wenig wie möglich belasten. Für die Schaffung eines krisenfesten Ernährungssystems sind nachhaltigere Lieferketten nötig, und hierfür spielt die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung eine wichtige Rolle. Bevor wir jedoch wissen können, wo und auch wie wir wirksam Lebensmittelabfälle reduzieren können, brauchen wir eine realistische Baseline. Gemeinsam werden wir uns in die Mengen von Lebensmittelabfällen in deutschen Supermärkten vertiefen und kennenlernen, wie diese Mengen in der Praxis erfasst und Lebensmittelabfälle wirksam reduziert werden können.
  • 2019-heute
    Johann Heinrich von Thünen-Institut – Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Lebensmittelabfallüberwachung und -vermeidung mit den Schwerpunkten Großhandel, Einzelhandel und Gastronomie
  • 2017-2019
    Justus-Liebig-Universität Gießen – Master in Ernährungsökonomie
  • 2014-2017
    Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn – Bachelor in Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaft
  • Studentische Jobs: SIRPLUS GmbH (2019) – Aufbau von Verpflegungsdienstleistungen mit „geretteten Lebensmitteln”; Justus-Liebig-Universität Gießen (2017-2019) – Tutorin für Bachelor-Studierende der Wirtschaftswissenschaften; HARIBO Deutschland (2017) – Mitarbeiterin im Service; BurritoRico (2015-2016) – Servicekraft

Anjani Nayak

Wir wissen alle, dass verschiedene landwirtschaftliche Nebenerzeugnisse, wie z.B. Obstschalen, Ölkuchen und Schlachtabfälle, entweder verbrannt oder deponiert werden. Verwendet man sie weiter, reduziert man nicht nur den Abfall, sondern auch die damit einhergehende Umweltverschmutzung. Zudem besteht eine enorme Nachfrage nach tierischen Erzeugnissen. Es ist daher wichtig, nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere alternative Proteinquellen zu finden.

Als Teil meiner Forschungsarbeit arbeite ich daran, die Leistung der Larven der Schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) zu verstehen, die mit Seitenströmen aus der Landwirtschaft gefüttert werden. Die Fähigkeiten der Larven, organische Abfälle in wertvolle Proteine und Fette umzuwandeln, haben sie enorm populär gemacht. In meinem Slam würde ich die Herausforderungen und Verfahrensweisen erklären, die zur Lösung bisher unbeantworteter Fragen auf diesem neuen Feld der Insekten als Nahrungs- und Futtermittel beitragen.

  • 2017-2019
    Masterabschluss in Kulturpflanzenwissenschaften (Crop Sciences Master)
  • 2017-2018
    Universität Hohenheim
  • 2018-2019
    Wageningen University and Research, Niederlande
  • 2020
    Hessen Ideen Stipendium
  • Oktober 2020-heute
    Promotionsstudium an der Justus-Liebig-Universität, Gießen (2020-heute)
    In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IME-BR und der Hermetia GmbH

Bassel Daher

Wir gehen durch die Supermarktregale, um einige der wichtigsten miteinander zusammenhängenden Herausforderungen für unser Ernährungssystem und die zahlreichen Ressourcen, von denen es abhängt, auszuloten. Danach fliegen wir durch die Welt, um die tieferen Ursachen für die Lebensmittelunsicherheit und die vielfältigen Erschütterungen der Lebensmittellieferketten aufzuspüren und die Notwendigkeit sektor- und grenzüberschreitender Kooperation herauszuarbeiten. Wollen wir unsere Ernährungssysteme nachhaltiger und widerstandsfähiger gestalten, wird dies je nach Kontext unterschiedliche Formen annehmen. Daher müssen gemeinsam mit Interessenvertretern der verschiedenen miteinander zusammenhängenden Sektoren und auch unserer Landwirte, die bei der Antwort auf viele dieser Herausforderungen und Erschütterungen eine Vorreiterrolle spielen, kontextualisierte Antworten auf die Transformation der Ernährungssysteme gefunden werden.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Texas A&M Energy Institute
Juniorprofessor, Department of Biological and Agricultural Engineering
Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Institute for Science Technology and Public Policy
Texas A&M University

  • Sachverständiger für Nachhaltigkeit mit über 10-jähriger Erfahrung in politikorientierter Forschung zur Entwicklung von quantitativen Bewertungsinstrumenten zur Unterstützung von faktengestützter Entscheidungsfindung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Wasser-, Ernährungs- und Energiesystemen am Beispiel von Fallstudien in den USA (Texas, Indiana), Libanon, Jordanien, Katar, Türkei, Marokko, und Bangladesch
  • Spezialist für die Analyse von sektorübergreifenden Datenbeständen mit Sachkunde in der Quantifizierung der Synergien und Zielkonflikte im Zusammenhang mit politischen und technischen Maßnahmen zur Bewältigung ineinandergreifender Ressourcenprobleme; daher über 45 Publikationen und vielfache Auszeichnungen für Spitzenleistungen in der Forschung
  • Fachkundiger Moderator von Multistakeholder-Workshops und Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau für die Ermittlung von Möglichkeiten für politische Annäherung und für die Bewältigung institutioneller Hürden für die sektorübergreifende Zusammenarbeit
  • Seit 2010: verschiedene Stellen in Forschung (Purdue University, Qatar Foundation, Texas A&M) , Beratung (UN FAO, GIZ, IRENA, Waterlution, IWRA, UfM), Programmevaluierung (Penn State University) und Führung (IWRA, Sustainable Development Solutions Network) in zahlreichen nationalen und internationalen Organisationen

Metron Ziga

Ist es möglich, dass Lebensmittel, d.h. etwas, das in so vielen verschiedenen Konstellationen mit so viel Freude und Genuss verbunden ist, tatsächlich zum Tod vieler Menschen weltweit beiträgt? Wir werden ausloten, wie ungesunde Ernährung zur Ausbreitung von nicht übertragbaren Krankheiten weltweit beiträgt, indem wir Lehren aus Südafrika ziehen. Ungesunde Ernährung und Fehlernährung gehören zu den wichtigsten Faktoren für die Entstehung von nicht übertragbaren Krankheiten. Sie stehen in direktem Zusammenhang mit Ungleichheit in einem Ernährungssystem, das den Zugang einiger Menschen zu gesunden Nahrungsmitteln beschränkt, für die ungesunde Lebensmittel dann die billigere und einfachere Option sind, wodurch sie anfälliger für nicht übertragbare Krankheiten werden. Ich beleuchte die Ungleichheit im Ernährungssystem in Südafrika, ihre tieferen Ursachen und die Chancen und Herausforderungen eines Übergangs zu gerechteren Ernährungssystemen. Meine Schlussfolgerung ist, dass eine gerechte Umgestaltung der Erzeugung, Verarbeitung, der Vermarktung und des Verbrauchs von Lebensmitteln von zentraler Bedeutung für die Bekämpfung nicht übertragbarer Krankheiten insbesondere in Südafrika ist, wo durch die Fehlernährung eine doppelte Belastung besteht.
  • Januar 2022 – heute
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der University of the Western Cape
  • Februar 2020 – heute
    Promotion in International Development Studies an der University of the Western Cape
    Thema: Synergien bei Lebensmittelentscheidungen, gesunder Ernährung und Nahrungsmittelsicherung in Bulawayo, Simbabwe: Konzept einer Analyse der Ernährungssysteme
  • 2019
    Dozentin an der Lupane State University in Simbabwe (Teilzeit)
  • 2016 – 2018
    Masterstudium in Development Studies an der University of the Western Cape, Südafrika: Masterabschluss in Development Studies
    Thema: Haushaltsgestützte landwirtschaftliche Erzeugung als Bewältigungsstrategie für die Ernährungssicherung städtischer Haushalte: Fallbeispiel Bulawayo, Simbabwe

Moderator

Foto: Stormy Mildner

Drew Portnoy

Drew Portnoy war jahrelang als Auslandskorrespondent in Berlin tätig und lebt seit über 20 Jahre in der Hauptstadt. Als Comedian und Moderator nutzt er seine tiefen Kenntnisse über die deutsche Kultur und Politik, um mit viel ängelsächsischer Selbstironie gegen die Berliner, seine Familie und vor allem gegen sich selbst auszuteilen. Er hat bereits Science Slams überall in Deutschland sowie USA leidenschaftlich moderiert.

Seite empfehlen