Tiergesundheit: ein wesentlicher Beitrag zur Transformation von Ernährungssystemen durch den One-Health-Ansatz
Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH)
Zeit: Freitag, 20. Januar 2023, 11:30 – 13:00 Uhr
Raum: M8
Sprachen: Englisch, Deutsch
Zusammenfassung:
Die Diskussion bei diesem von der Weltorganisation für Tiergesundheit (WOAH) organisierten Podium drehte sich um den wesentlichen Beitrag der Tiergesundheit zur Transformation von Ernährungssystemen durch den One-Health-Ansatz. Monique Eloit, Generaldirektorin der WOAH, moderierte dieses Podium, an dem die folgenden Gäste teilnahmen:
• Maria Helena Semedo, Stellvertretende Generaldirektorin der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
• Arnold Puech D’Alissac, Präsident des Weltbauernverbandes
• Dieter Schillinger, Stellvertretender Generaldirektor des internationalen Instituts für Nutztierforschung
• Martien van Nieuwkoop, Leiter der Abteilung für Landwirtschaft und Ernährung der Weltbankgruppe
• Samuel Thevasagayam, Stellvertretender Direktor, Livestock Team der Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung
Das Podium unterstrich die Bedeutung der tierischen Erzeugung und der Tiergesundheit für Ernährungssysteme, benannte die wichtigsten Faktoren für Gesundheitskrisen in Produktionssystemen und befasste sich mit den Herausforderungen für Kleinerzeuger. Die Lehren vergangener Gesundheitskrisen – COVID-19 und HPAI – boten konkrete Lösungsansätze. Das Podium stellte abschließend fest, dass die Verbesserung der Tiergesundheit entscheidend ist, um zu gewährleisten, dass Tierkrankheiten sich nicht negativ auf Gesundheit, Existenzgrundlagen und Umwelt auswirken; gleichzeitig betonten die Podiumsgäste, dass Globalisierung, Produktion und Klimawandel Auswirkungen auf die Tiergesundheit haben.
Die Ernährungssysteme der Zukunft müssen ganzheitlich, sektorübergreifend, inklusiv und nachhaltig sein. Der One-Health-Ansatz bietet die Rahmenbedingungen für die Transformation unserer Gesundheit.
Podiumsgäste
Als Präsidiumsmitglied der Fédération nationale des syndicats d’exploitants agricoles (FNSEA) repräsentierte er von 2017 bis 2022 die europäische Gemeinschaft im Vorstand des Weltbauernverbandes und war zudem Schatzmeister und Vizepräsident der Organisation.
Er fungierte auch von 1999 bis 2001 als Präsident des Conseil Européen de Jeunes Agriculteurs (CEJA).
Sein Motto lautet: “Tout seul, on va plus vite, ensemble, on va plus loin”.
Ehrungen und Auszeichnungen
November 2019:
• Crans Montana Forum – Prix de la Fondation
Dezember 2018:
• Rio-Branco-Orden, verliehen durch die Regierung von Brasilien
• Doktortitel honoris causa, verliehen durch die Universidade Aberta in Lissabon, für ihre Arbeit im Bereich der globalen nachhaltigen Entwicklung
März 2018:
• Auszeichnung als “Woman of the Year” beim 2018 Women Diplomats Day in Portugal
Mai 2008:
• Verdienstorden Nigers für ihren herausragenden Beitrag im landwirtschaftlichen Sektor
Vor der Übernahme dieses Amtes war Martien van Nieuwkoop zwei Jahre lang Direktor der Abteilung Agriculture Global Practice der Weltbank. Er verantwortete Maßnahmen der Weltbank in den Bereichen Kreditvergabe, Portfolien und Analytik im landwirtschaftlichen Sektor in den Regionen Ostasien-Pazifik, Lateinamerika und Karibik sowie Südasien, koordinierte die Zusammenarbeit mit der Internationalen Finanz-Corporation (IFC) im Bereich Agrobusiness und leitete die globalen Maßnahmen der Bank im Bereich Landwirtschaft und Klimawandel.
Er fing 1993 im Rahmen des „Young Professionals Program“ bei der Weltbank an und arbeitete zunächst als Agrarökonom in der Region Lateinamerika und Karibik. Er war Clusterleiter für Landwirtschaft mit Einsätzen vor Ort in Madagaskar von 2001 bis 2004 und in Indien von 2005 bis 2007. Von 2007 bis 2015 war er Programmkoordinator und Sektormanager für Landwirtschaft mit verschiedenen Einsätzen in Afrika, u. a. im südlichen und westlichen Afrika. Von 2015 bis 2017 war er zudem Practice Manager für Landwirtschaft in Südasien. Bevor Martien van Nieuwkoop für die Weltbank tätig wurde, war er von 1991 bis 1993 wissenschaftlicher Mitarbeiter im wirtschaftswissenschaftlichen Programm des Internationalen Zentrums zur Verbesserung von Mais und Weizen in Mexiko. Von 1989 bis 1991 arbeitete er als beigeordneter Sachverständiger im bilateralen Kooperationsprogramm der Niederlande in Pakistan.
Er hat einen akademischen Abschluss („Doctoraal“ – entspricht einem Masterabschluss) (Cum Laude) in Entwicklungsökonomie von der landwirtschaftlichen Universität Wageningen, Niederlande, und hat im Rahmen des internationalen Austauschprogramms der Universität Georgetown, Washington, D.C., USA, einen MBA (Beta-Gamma-Sigma) erworben. Er wuchs auf einem familiengeführten Gartenbaubetrieb in Gouda, Niederlande, auf.
Kontaktieren Sie Martien van Nieuwkoops auf LinkedIn.
Moderation
Im Laufe ihrer Karriere beschäftigte Dr. Eloit sich auf nationaler und europäischer Ebene mit sensiblen Themen wie dem Transport und der Schlachtung von Nutztieren und war an den allerersten europäischen Verhandlungen zu diesen Themen beteiligt.
Ab 1992 war sie für die Einführung eines Impfprogramms für die orale Impfung von Füchsen gegen Tollwut zuständig, das innerhalb weniger Jahre zur vollständigen Tilgung der Krankheit in Frankreich führte.
In den 1990er-Jahren war sie als Assistenzkraft des stellvertretenden Leiters für Tiergesundheit und Tierschutz tätig und trug in dieser Funktion zur Einrichtung der Agence Nationale du Médicament Vétérinaire (ANMV) bei, sowie als stellvertretende Leiterin der Abteilung für Lebensmittelqualität, Veterinär- und Pflanzengesundheitsmaßnahmen.
Sie war darüber hinaus mehr als sechs Jahre Vorsitzende des Ständigen Ausschusses des Europäischen Übereinkommens zum Schutz von Tieren in landwirtschaftlichen Tierhaltungen (T-AP) beim Europarat.
Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde Dr. Eloit zur Exekutivdirektorin der Agence Française de Sécurité Sanitaire des Aliments (AFSSA) ernannt. In dieser Funktion unterstützte sie die Reformierung von Fachausschüssen, überwachte Maßnahmen zur wissenschaftlichen und technischen Unterstützung von nationalen veterinärmedizinischen Labors und repräsentierte die AFSSA beim Ausschuss für nationale Behörden der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Sie war darüber hinaus für das Dossier zum Bioterrorismus verantwortlich, das die Bereitstellung einiger Behördenlabors zur Kontrolle von verdächtigen Erzeugnissen beinhaltete.
2005 kehrte sie zum Ministerium für Landwirtschaft zurück und hatte zu dieser Zeit drei Ämter gleichzeitig inne, als stellvertretende Generaldirektorin für Ernährung, Leiterin der Veterinärdienste Frankreichs und Delegierte beim OIE. Innerhalb der folgenden vier Jahre musste sie zahlreiche sanitäre Krisen bewältigen, darunter die Vogelgrippekrise, Maul- und Klauenseuche, Blauzungenkrankheit sowie diverse Notfälle im Bereich der Lebensmittelsicherheit.
Als Leiterin der Veterinärdienste und Delegierte beim OIE übernahm sie Aufgaben auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene.
Nachdem sie über viele Jahre hinweg Erfahrungen in diesem Bereich gesammelt hatte, wurde sie 2009 stellvertretende Generaldirektorin des OIE und war in dieser Funktion für Verwaltungstätigkeiten, Geschäftsleitung, Personalpolitik und Regionalmaßnahmen zuständig. Sie spielt eine führende Rolle für die institutionellen Beziehungen mit Mitgliedstaaten und internationalen Organisationen, die ein Abkommen mit dem OIE geschlossen haben, und beaufsichtigt die Tätigkeiten der regionalen und subregionalen Vertretungen des OIE. Innerhalb der vergangenen sechs Jahre hat sie darüber hinaus die Reformierung der Buchführungs- und Finanzordnungsverfahren geleitet und einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung des sechsten OIE-Strategieplans (2016-2020) geleistet.
Dr. Eloit wurde im Jahr 1958 geboren und hat zwei Kinder. Ihr Ehemann ist ein angesehener Professor der Virologie an der École nationale vétérinaire d’Alfort und Forscher am Institut Pasteur. Dr. Eloit kann auf dreißig Jahre Berufserfahrung zurückgreifen, wodurch sie über einen außerordentlichen Schatz an Wissen über Tiergesundheit und Tierschutz verfügt. Am 1. Januar 2016 wurde sie zur Generaldirektorin des OIE ernannt. Sie ist insgesamt die siebte Person und zugleich die erste Frau, die dieses Amt bekleidet.