Krisensichere Ernährung durch nachhaltige und klima-resiliente Landwirtschaft – die Privatwirtschaft als Akteur
Global Forum for Food and Agriculture Berlin (GFFA Berlin) e.V.
Zeit: Donnerstag, 19. Januar 2023, 16:00 – 17:30 Uhr
Raum: M1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Zusammenfassung:
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Rolle der Privatwirtschaft bei der Sicherung der Welternährung – repräsentiert durch eine Haferflockenproduzentin aus Äthiopien (Alem Greiling), eine Bauernverbandsvorsitzende aus Zimbabwe (Ruramiso Mashumba) und den Vertreter eines großen DAX-Unternehmens aus dem Bereich Agrartechnologie (Frank Terhorst, Bayer AG). Der Diskussion voraus ging ein Überblick über weltweite Ernährungsszenarien durch den Executive Director der Global Alliance for Improved Nutrition (GAIN), Lawrence Haddad – vor diesem Hintergrund diskutierte das von Dr. Per Brodersen (German Agribusiness Alliance) moderierte Panel globale Ernährungssicherung ganz konkret mit der Frage nach zu verbessernden Rahmenbedingungen für Produzenten, nach der Rolle von Verbänden für Wissenstransfer und Inklusion marginalisierter Gruppen sowie nach dem Mehrwert moderner Agrartechnologien in diesen Märkten.
Deutlich wurde das große Potenzial der Privatwirtschaft, dezentral und effektiv Lebensmittel zu produzieren und damit zu gesteigerter Ernährungssicherheit beizutragen. Die Gestaltung von Rahmenbedingungen, Offenheit gegenüber Technologievielfalt und nicht zuletzt Unternehmergeist bilden dafür wesentliche Säulen
Keynote Sprecher
Zusammen mit David Nabarro gewann er 2018 den World Food Prize. Klicken Sie hier für weitere Details (auf Englisch).
Podiumsgäste
Um die Mangelernährung in Äthiopien zu bekämpfen, packt sie das Problem an der Wurzel. In Zusammenarbeit mit Kleinbauern werden nährstoffreiche Pflanzensorten angebaut und einfache landwirtschaftliche Werkzeuge eingesetzt. Gleichzeitig wird eine Verbindung zum Markt hergestellt, sodass die von den Kleinbauern angebauten Pflanzensorten direkt an die Lebensmittelindustrie verkauft werden.
Seit über 25 Jahren ist Terhorst im Bereich Landwirtschaft bei Bayer tätig. Er sammelte umfangreiche Erfahrungen mit Strategien für Anbaukulturen sowie auf den Gebieten Pflanzenschutz, Saatgut und Pflanzeneigenschaften, strategische Unternehmensinitiativen, Geschäftsmodellierung, Fusionen und Übernahmen (M&A), Lizensierung und Lebenszyklusmanagement. Er begann seine berufliche Laufbahn im Pflanzenschutzgeschäft in Deutschland und bekleidete verschiedene Positionen im weltweiten Portfolio Management, Marketing sowie Controlling und war zudem Geschäftsführer/Landesleiter für die Niederlande und später Italien. Im Jahr 2011 verantwortete er die weltweite Strategie für Obst und Gemüse und Insektizide in Deutschland, bevor er zum weltweiten Leiter des Saatgutgeschäfts ernannt wurde. Neben seinen Aufgaben als Leiter des Saatgutgeschäfts war Terhorst zuletzt auch für das Pre-Merger Planning verantwortlich, das den Weg für die erfolgreiche Übernahme von Monsanto durch Bayer ebnete.
Terhorst ist verheiratet und hat einen Sohn. Zu seinen Hobbys zählen Joggen, Tauchen, Golf und Reisen. Darüber hinaus spricht er fünf Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Niederländisch und Spanisch.
Ruramiso hat 10 Jahre Erfahrung mit landwirtschaftlichen Tätigkeiten in den ländlichen Gebieten Simbabwes. Sie besitzt eine 100 Hektar große Eukalyptusplantage, mit der sie in ihrer Gemeinde auf die Herausforderungen der Entwaldung aufmerksam machen möchte.
Ruramiso ist Gründerin von Mnandi Africa, einer Organisation, die Hunger und Armut in ländlichen Gegenden mithilfe von nachhaltiger Landwirtschaft bekämpft.
Nachdem sie 2008 ihren Abschluss in landwirtschaftlichem Betriebsmanagement absolviert hatte, arbeitete sie für ein führendes landwirtschaftliches Unternehmen im Vereinigten Königreich.
2016 erhielt Ruramiso das Mandela-Washington-Stipendium, bei dem es sich um ein Leuchtturmprojekt von Barak Obamas Initiative für junge Führungspersönlichkeiten aus Afrika handelt. Bei der Verleihung des World Food Prize in Iowa gab Ruramiso als Panelistin Impulse zur Bedeutung der Ernährung für den afrikanischen Kontinent.
2021 wurde Ruramiso in die Gruppe der einflussreichsten Menschen aus Simbabwe unter 40 gewählt. Im Internet veröffentlicht sie zahlreiche Videos von ihren Beiträgen zu Ernährung und Landwirtschaft auf den Bühnen der Welt.
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